Ursprünglich entstamme ich einem alten holländischen Geschlecht. Ich studierte Medizin und erlangte einige Berühmtheit als Arzt.
Auch Wiens damalige Kaiserin, Maria Theresia, hatte von mir gehört und berief mich zu ihrem Leibarzt. In dieser Position war ich für eine Vielzahl an Reformen in der medizinischen Ausbildung verantwortlich. 1745 wurde ich auf Grund meines großen Interesses an einem modernen Verlags- und Bibliothekswesen zum Präfekten (Direktor) der Hofbibliothek ernannt. Ich beauftragte den Ankauf neuester wissenschaftlicher Literatur und machte die Hofbibliothek so zu einer der umfangreichsten Universalbibliotheken der Welt.
Was?!? Mein Lebenslauf beeindruckt euch nicht? Dann habe ich wohl vergessen, euch zu informieren, dass ich auch der offizielle Gesandte von Kaiserin Maria Theresia war, um mit dem Vampirmythos – diesem unseligen Aberglauben – aufzuräumen. In dieser Funktion kam ich sogar in Bram Stokers „Dracula“ zu literarischen Ehren! Wenn ihr meine Expertise zur dunklen Welt der Dämonen benötigt, nur zu, fragt!
„Bei dämonischer Station Vier,
hört ihr wieder von mir.
Den Anfang der Zahl ich memorier’,
Eins, Acht, Fünf, so glaubt es mir.
Der Rest scheint mir entschwunden,
angeblich wurde er in meinem Gemälde gefunden!”
Ich war von 1711 bis 1740 Herrscher der Habsburgermonarchie.
Beständigkeit und höfisches Zeremoniell waren mir extrem wichtig, deshalb setzte ich während meiner Regentschaft auch die weibliche Thronfolge für mein Töchterlein Maria Theresia durch, um das Geschlecht der Habsburger zu erhalten.
Man sagte mir auch nach, dass ich detailverliebt sei und einen Hang zu Prunk hätte. Wenn ihr mich fragt, sind das nur böse Unterstellungen derjenigen, die zu faul waren, sich an das Hofzeremoniell zu halten. Sogar an meinem Sterbebett musste ich mich beschweren, weil zu wenige Kerzen vorhanden waren – man stelle sich das vor!
Viel mehr sollte man meiner großartigen Bauprojekte gedenken: die Karlskirche, die Erweiterung der Hofburg, die Ausgestaltung des Schlosses Schönbrunn und nicht zuletzt hab‘ ich der Österreichischen Nationalbibliothek diesen wunderbaren Prunksaal gegönnt! In dessen Mitte ich übrigens heute noch residiere…