Verdächtige

Inder
Peter Paul Pestis
Gonzo Gore
Hermine Wurm
Flo Skel
Prof. Franziska Fabula
Johanna Waldviertler

Bodhi Bakshi

Bodhi Bakshi lebt schon lange in Österreich und genießt großes Ansehen als IT-Experte.

Er ist ständig auf der Jagd nach Hackern. Natürlich kennt er sich bei allen Rechercheportalen und im Digitalen Lesesaal der ÖNB hervorragend aus: ÖNB-Digital, ABO, ANNO oder AKON. Ach ja, ÖNB-Digital habt ihr ja bereits kennengelernt.

Bodhi geht natürlich nie ohne mehrere Laptops außer Haus und strapaziert mit seinen vielen Geräten das kostenfreie WLAN der Bibliothek. Nebenbei recherchiert er in den Bibliothekskatalogen und Volltext-Datenbanken der ÖNB. Allerdings wurde er schon des Öfteren mit äußerst seltsamer Lektüre angetroffen. Was glaubt ihr, wonach sucht Bodhi?

Peter Paul Pestis

Die nicht enden wollende Suche nach der Bücherlaus treibt PPP nahezu in den Wahnsinn. Auch der Bücherskorpion macht ihm schwer zu schaffen. Hätte er sich doch besser in ein paar Bücher eingelesen! Denn beim Bücherskorpion handelt es sich eigentlich um ein nützliches Tier, das Jagd auf Bücherschädlinge macht.

In Österreich unterscheiden wir 69 Arten von Bücherskorpionen – ach ja, sie sind für Menschen komplett ungefährlich, sehen aber sehr cool aus. Um sie zu Gesicht zu bekommen, benötigt jedoch auch PPP eine Lupe, denn die Skorpione sind nur ein paar Millimeter groß.

PPP betreibt eine eigene Kammerjägerfirma, die gut gebucht ist. Dies ließ ihn zu einem der reichsten Männer der Branche aufsteigen…

Vielleicht hat der Dämon seine Geldgier ausgenutzt und PPP ein Angebot unterbreitet, das er nicht ausschlagen konnte?

Gonzo Gore

„Don’t judge a book by its cover“, so heißt es doch! Gonzo Gores äußere Erscheinung wirkt etwas unheimlich, ist er doch Musiker, der dem Heavy Metal frönt! Er ist ein häufiger Besucher der ÖNB. Daher kennt er alle Abläufe wie im Schlaf. Ortskundig ist Gonzo auch: er weiß wie viele Lesesäle es gibt, wo sie sich befinden und kennt den kürzesten Weg zum Bistro:

+) Hauptlesesaal und Buchausgabe im Erdgeschoß

+) Austriaca-Lesesaal mit Schwerpunkt auf Werken mit Österreichbezug im Erdgeschoß

+) Zeitschriftenlesesaal – zu erreichen über die Galerie des Hauptlesesaals

+) Großformatelesesaal und Großformate-Buchausgabe im Untergeschoß
Was meint ihr? Macht Gonzo seine Ortskenntnis verdächtig?

Hermine Wurm

Eine noble Dame, anspruchsvoll und mürrischer Natur; findet sie doch immer etwas zu nörgeln. „Ha! Schon wieder einen Studenten erwischt, der die Pausenuhr nicht eingestellt hat! Diese Jungen haben doch keine Ahnung von einer Bibliothek, außer googlen können die nix. Ich hingegen, könnte hier jeden ersetzen!

Passt auf, so funktioniert eine Signatur: zuerst kommt der Standort. „Neu“ bezeichnet den Heldenplatz, dies betrifft Werke mit Erscheinungsdatum nach 1851, die keiner Sondersammlung angehören!

„Mag“ heißt „Magazin“, dann folgt die Aufstellungsnummer – für den Teufel wäre es wohl 666.666 − Hahaha…

Am Ende folgt die Formatangabe. A, B und C werden bei der Buchausgabe im Erdgeschoß ausgegeben. D, E und F bei der Großformate-Buchausgabe im Untergeschoß. Logisch, oder?“
Mit all dem Wissen macht sie sich doch richtig verdächtig. Was meint ihr?

Ferdinand Floskel

Ein häufiger Nutzer der Bibliothek, der als Autor immer auf der Suche nach Inspirationsquellen ist! Er belagert oft noch gegen 21.00 Uhr den Infoschalter und lässt sich bei seiner Recherche zu okkulten Themen beraten. Wenn er nicht persönlich in der Bibliothek weilt, stellt er kniffelige Recherchefragen über den Live-Chat oder sendet zu später Stunde kryptische Hilfegesuche über den Messenger Signal an die schon leicht verunsicherten MitarbeiterInnen der Bibliothek.

Böse Zungen behaupten, dass seine billigen Romane abgekupfert sind, jedoch konnte er bis dato keines Plagiats überführt werden!
Dieses Wort, das lateinische plagiārius, bedeutet Seelenverkäufer oder Menschenräuber… Sollte euch das nicht zu denken geben???

Prof. Franziska Fabula

Franziska Fabula, eine adrette Dame, clever und belesen. Ihr Forschungsinteresse gilt historischen Kriminalfällen. Fündig wird sie im Portal digitaler historischer Zeitungen, ANNO, genannt. Dort stöbert sie in 25 Millionen digitalen Zeitungsseiten seit 1568 nach Mördern und Verbrechern für ihre neue Publikation. Macht sie dies nun verdächtig?

Walpurga Waldviertler

Eine vorbildliche Studentin, very öko mit einer Vorliebe für Esoterik. Bei ihrer letzten Séance hatte sie leider eine Begegnung mit einem ziemlich unangenehmen Bewohner des Jenseits und fühlt sich seither ständig bedroht. Das ist diesmal auch der Grund für ihre Anwesenheit in der ÖNB. Ihr Kollege Wolfgang hat ihr Pilze geschenkt, die sie nicht kennt…

Besser in einem Pilz-Lexikon nachschlagen, um auf Nummer Sicher zu gehen!

Augustina Schachtelhalm

Ein fesches Mädl durch und durch, vielleicht auch ein bisschen geheimnisvoll, war sie doch die beste Freundin von Jo’s großer Jugendliebe, Theresia Helena Keller – ja du hörst schon richtig – sie war die jüngere Schwester von Haydns Frau, aber leider musste sie ins Kloster und viel dadurch als Ehegattin für Jo aus!
Was für ein Jammer…

Augustina wäre vielleicht die Richtige für Jo gewesen, jedoch angelte sie sich einen Herrn aus nobler Gesellschaft, was ja zur damaligen Zeit sehr wichtig war, um ein einigermaßen gut situiertes Leben führen zu können.

Böse Zungen behaupten, dass sie die Noten von Haydn’s Oper verkaufen wollte, um Theresa, ihre Freundin, umstimmen zu können.Wer weiss…

Charles de Moreau

Seit er 1803 nach Österreich kam, war er der Haus- und Hofarchitekt der Esterhazy’s. Er entwarf coole Gebäude, wie die Haydnkirche, den Leopoldinentempel, gestaltete das Schloss Esterhazy um, zeichnete auch für das Jagdschloss auf der Gloriette verantwortlich und erbaute das erste Dianabad in Wien.

Also ein recht fleissiger Franzose, der aber auch viel für die Kunst übrig hatte, war er doch selbst Maler.

Vielleicht hatte er für Musik mehr übrig, als man glaubte und heimste sich Papa Haydn’s Oper ein, um sie in Wien aufführen zu lassen.

Alles ist möglich…

Anna KellerAnna Keller

1760 heiratete Jo Maria Anna Theresia Keller. Die 40 Jahre dauernde Ehe war unglücklich, da Maria Anna herrsch- und streitsüchtig war und außerdem keinerlei Verständnis für Musik hatte. Böse Zungen behaupten, sie sei sehr einfachen Gemüts gewesen. Also eigentlich nicht die Richtige für Jo!

Einer von Jo’s Kanons hieß:

Das böse Weib.

Ein einzig böses Weib,
lebt höchstens in der Welt;
Nur schlimm, dass jeder seins
für dieses einz’ge hält.

Also vielleicht wollte sie seine Karriere ruinieren und liess die Noten verschwinden!

Ferenc LisztFerenc Liszt

Der kleine Franz ungarisch Ferenc war schon als Wunderkind bekannt.

Adam Liszt, Vater des Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt, war stolz darauf in Joseph Haydns Orchester musiziert zu haben. Als esterházyscher Schäferei-Rechnungsführer wohnte er mit seiner Familie in Raiding, wo sein berühmter Sohn zur Welt kam.

Der Franz wurde einer der prominentesten Klaviervirtuosen seiner Zeit und mit einem Œuvre von über 1300 Werken und Bearbeitungen zugleich einer der produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts.

Hmmmm, er hätte die Oper eigentlich gut brauchen können…

Johann ElszlerJohann Elßler

Johann war ein netter Bursche. Er war Jo’s Autographen Verwalter, Kopist und auch Diener.

Da er sehr viel über Jo und sein Leben wusste, veröffentlichte er auch viel darüber und wurde so eine bedeutende Quelle für Haydnforscher.Wie sein Vater Johann der Ältere vervielfältigte er handschriftlich Noten von Jo’s Werken und begleitete ihn 1794/95 nach London.
Seine Tochter, Fanny Elszler (rechts im Bild) wurde eine der berühmtesten Tänzerin des 19. Jahrhunderts.

Könnte er die Oper unabsichtlich verschlampt haben?

BernardonBernardon

Johann Joseph Felix Kurz, ein gewiefter Kerl. Als genialer Theaterschauspieler war er der Erfinder der Rolle des Bernardon. Seine Bernadoniade war eine Sonderform der extemporierten Zauberburleske, auf gut Deutsch, eine Form der Stegreifkomödie.

Übrigens arbeitete Bernardon 1751 und 1758 mit Jo zusammen, bzw. war er der Auftraggeber für die Musik zu einer Oper…
Aber wie heiss die doch gleich?

Natürlich war Bernardon an jeglicher Art von Musik interessiert, aber speziell dann, wenn sie von Haydn kam…

Also, vielleicht war ja er der Täter?

Giuseppe QuindiciGiuseppe Quindici

oder wie auch Haydn in seiner Jugend Sepperl genannt, ist ein rauher Bursche. Als Impressario eines großen Theaters, ist er immer auf der Suche nach neuen Stücken, die er aufführen könnte.

Weil es gerade passt:
Von Jo’s Sinfonie Nr. 15 glaubten viele, dass sie den Ausschlag für seine Anstellung beim Fürsten Esterhazy gab oder sie eine der ersten war, die er 1761 in Eisenstadt komponierte.

Könnte es sich bei den in seinem Mantel steckenden Noten nicht um die verschwundene Oper handeln?

Luigia PolzelliLuigia Polzelli

Jo’s Geliebte, arbeitete ab 1779 als Mezzosopranin in der Musikkapelle von Fürst Esterházy in Eisenstadt.

Leider beeinflussten ihre eher mäßigen Künste Jo’s Schaffen. Sie trat zwar nur in 2 von Jo’s Opern auf (als Silvia in „L’isola disabitata“ und als Lisetta in „La vera costanza“), trotzdem schrieb er vieles für ihr zartes Stimmchen um.

Sie lag ihm auch ordentlich auf der Tasche, zumal gemunkelt wird, dass einer ihrer beiden Söhne von Jo stammte….

Man kann also davon ausgehen, dass sie sich gern durch den Verkauf der Oper bereichert hätte.

Reinhard SonnenblumRainhardt Sonnenblum

Ein jüdischer Geschäftsmann und passionierter Sammler von Autographen, das sind eigenhändige Niederschriften eines Verfassers (meist einer berühmten Persönlichkeit) oder eines Komponisten. Von seinen Freunden Girasole genannt (ital. Sonnenblume), war er immer fesch gekleidet, (man beachte die schönen Applikationen am Rever) auch hatte er einen leichten Hang zur Theatralik.

Aja, da war noch was… Haydn’s Streichquartette, Opus 20 erhielten den Namen „Sonnenquartette“, allerdings nicht, weil Jo das so wollte, sondern nach einer Ausgabe von J. J. Hummel, deren Titelseite von einer aufgehenden Sonne verziert war.

Da ja unser Freund hier sehr geschäftstüchtig war, hat er ja vielleicht die Oper verhökert?